Traumhafte Fußballtemperaturen. Neuen durchschnittlichen Zuschauerrekord aufgestellt. Fanmarsch mit 18.093 beteiligten Anhängern zum Stadion. Fangesänge und Pyroshows. Choreografien und eine Stadt im Ausnahmezustand… Dies alles gab es beim letzten Heimspiel des großen KGF… nicht. Sondern woanders. Aber egal, wenigstens die Temperaturen waren gleich, darauf lässt sich ja aufbauen. Das letzte KGF-Heimspiel war gleichzeitig das letzte der laufenden Saison. Nachdem das Spiel vorige Woche gegen Renningen aufgrund von Spielermangel seitens des Gegners abgesagt und somit mit 3:0 (Torschützen allesamt Kröners) gewertet wurde, waren die Spieler vor dem Spiel in einer Topstimmung zu sehen. Es ging gegen den Tabellenvierten FC Doppelpass Pleidelsheim. Das Hinspiel wurde mit 5:0 versiebt, dies wollten alle besser machen doch lesen Sie selbst, ob dieser Geniestreich gelungen ist…
Die Partie startet denkbar schlecht für unsere Jungs in Grün, geriet man doch gleich nach vier Minuten in Rückstand. Ein Freistoß der Gegner wurde in den 16er gebracht, welcher dann von der gegnerischen Nummer zwei, welcher den Beinamen „Halvar von Flake“ aufgrund seines nordisch-anmutenden Aussehens trägt, gekonnt eingenickt… Ein praktisch nicht zu verteidigendes Tor für Keeper Bene Ruopp, da Halvar die Lufthoheit an sich gerissen hat und schnell wurde allen Akteuren von der Alb klar: Freistöße besser nicht riskieren, da von diesen die größte Gefahr ausgeht.
Unsere Jungs jedoch haben die ein oder andere Moral-Prüfung in den letzten Spielen gekonnt gemeistert und der eingesetzte Reifeprozess war deutlich zu erkennen, denn bei keinem der Spieler konnte man jetzt ein „Kopf-in-den-Sand-stecken“ erkennen, alle wollten hier unbedingt gewinnen. Dies wurde auch in den folgenden Spielminuten klar erkennbar, denn das Spiel wurde nun vollständig in die Hand genommen und es wurde kombiniert, gespielt, gelaufen was das Zeug hielt. Belohnt wurde die Mannschaft dann auch durch Andreas Hörsch, der nach Hereingabe das Leder an sich nahm und im langen Eck versenkte. Doch auch nach dem verdienten Ausgleich wurde der Druck hochgehalten und so konnte Andi nach einem langen Ball auch das 2:1 für den KGF erzielen. Er nahm einfach die Kugel und schob ihn vor dem Kasten durch des Keepers Beine. Hiermit holt er sich die vereinsinterne Torjäger-Kanone dieser Saison und baut seinen Vorsprung in der ewigen KGF-Historie weiter aus.
Das Spiel war nun wirklich gut. Vorne wurde schnell Druck aufgebaut, sodass die Pleidelsheimer zu Fehlpässen gezwungen wurden und weitere Chancen entstanden. Kurz vor dem Pausenpfiff dann folgende Szenerie: Querpass auf Höhe des 16-Meter-Raums zu Thomas Mangold. Zu unserem Manager-Spieler Thomas Mangold. Der visiert konzentriert die Pille an, vergisst alles um sich herum, haut drauf und moschtet den Ball nur so ins Tor sodass nun eine neue Definition mit seinem Bild unter „Coolness vor dem Tor“ auf Wikipedia zu finden ist. Halbzeit.
Die zweite Hälfte glich der ersten. Der KGF drückend überlegen, hinzu kam die erste Gelb-rote Karte in einem Spiel des KGF, doch diese ging an den Gegner, ausgerechnet an die Nummer zwei. So wurde die Verteidigung noch etwas löchriger. Diese Löcher wurden leider nicht in Tore umgemünzt, da die Konzentration bis ins Letzte etwas gefehlt hat, doch wir wollen hier nicht Trübsal blasen. Trotzdem sehr sehens- und unterhaltenswert. Dennis Osswald, Benny Bäuerle sowie Felix Pöhler kamen für Thomas Mangold, Markus Kröner und Marco Anhorn und hatten somit auch noch etwas von der Partie. Das resultierende 4:1 wurde nun von Dennis Osswald erzielt, welcher nach quergelegtem Pass von Andi Hörsch nur noch einzuschieben brauchte. Die Menge eskalierte nun richtig. Der aufmerksame Beobachter konnte hier eine Erweiterung des Ultrablocks „J&J“ um ein weiter „J“ erkennen, denn Joshua Schmid heizte mit einer Trommel dem Publikum ordentlich ein. In den Schlussminuten konnte man nun Gegner erkennen, die nicht aufgaben, sondern weiter versuchten, ein Tor zu erzielen, Respekt an dieser Stelle für die zehn verbleibenden Pleidelsheimer. Warum Dennis „Ossi“ Osswald Publikumsliebling ist, stellte er wieder einmal unter Beweis. In einem laufenden Konter bekam er den Ball, um, wie alle dachten, per Hacke weiterzuleiten. Aber dass er nach absolut keinem bekannten Muster spielt, zeigte er wieder eindrücklich, in dem er absichtlich am Ball vorbeihaute, schwer zu beschreiben, aber ein absoluter Genuss für die Augen -> Ossi, wir lieben dich! Und wie sagte schon einst Wolfgang Amadeus Mozart: Wenn du nicht mit Können beeindrucken kannst, verwirre mit Schwachsinn… Die Wahl bei der Fernsehauslosung zur "Aktion des Spiels" war damit natürlich klar und somit kann sich Inge Schmid über einen nagelneuen Toyota Corola Verso freuen, Herzlichen Glückwunsch!
Der zwar streng (insgesamt sieben gelbe Karten, eine davon für den KGF), aber gut pfeifende Schiri Timo Neher sah keinen Grund für eine Verlängerung und so wurde nach 90 Minuten abgepfiffen. Das Resultat: Ein ungefährdeter, auch in dieser Höhe absolut verdienter Sieg reiht sich in die starke Leistung der letzten Wochen ein. Die Rückrunde wurde mit vier Siegen in Folge beendet, das Torverhältnis in der Rückrunde liegt bei 24:12, der KGF zeigte in den letzten Partien ein deutliches Qualitätsplus und man beendet die Saison auf Platz drei: All das macht Lust auf mehr und auf die noch kommende Pokalrunde sowie die Saison 17/18. Wir sind gespannt, welches Ziel der Manager hierfür ausgibt.
Die Freude wurde lediglich dadurch getrübt, dass unser Trainer Traugott seinen Abschied zum Saisonende verkündete. Gerüchten zufolge bekam er ein äußerst lukratives Angebot aus Qatar… Weitere Infos über diesen Mann der ersten Stunde, Neuzugänge für die kommende Saison (Simon Leifick wurde anscheindend als Talentscout in die USA geschickt), Gerüchten, dass er dort nur Corny finden und wieder zurückbringen soll, und das übliche Geplänkel gibt es bei der bald folgenden Pressekonferenz, die Manager Thomas Mangold ankündigte.
Ausblick: Am Samstag geht es in der ersten Pokalrunde daheim gegen den Viertligisten aus Mundelsheim. Anpfiff 18:00 Uhr.
