Mit dem Herz in der Hand und der Leidenschaft im Bein

 

Bisher hat der KGF alles mitgenommen, was man in drei Spielen halt eben so mitnehmen kann – Niederlage, Sieg und Unentschieden, man steht also nach drei Spielen mit vier Punkten da. Wer denkt, dass man im Mittelfeld sei, Fehlanzeige, wer denkt in der Dritten Liga des Eichenkreuzfußballs gibt es einen klaren Favoriten und die Tabelle ist schon eingemauert – Fehlanzeige. Tatsache stattdessen ist, dass der KGF, noch im unteren Tabellenfeld angesiedelt, mit einem Sieg am vergangenen Sonntag Richtung Tabellenspitze vorstoßen kann. Und genau das war natürlich auch im Sinn der grünen Recken, welche wagemutig den Talabstieg ins nahe gelegene Kirchheim antraten.

 

„Unser Torwart hat mal in der Landesliga gespielt“ – Mit diesem alternative Fact, ja fast schon mit diesem Fake News wurde der ein oder andere Spieler des KGF am Treffpunkt begrüßt. Keiner weiß warum, aber anscheinend wurde der nächste Keeper in der langen Reihe der KGF-Torhüter, Raphael, schon einmal von unseren Scouts in der Landesliga gesehen. Dies stimmte so nicht, doch trotzdem gab es Grund zur Freude: Ein Regenbogen erschien, wie als Zeichen dafür, dass heute noch ein guter Fußball-Tag werden konnte. Und das wurde er auch.

 

Bei immer mieser werdendem Wetter begann die Partie bei den Gastgebern aus Kirchheim auf einem der 68 Fußballplätze direkt recht vielversprechend. Der KGF – personell wurde an der ein oder anderen Stellschraube gedreht, drehte seinerseits ordentlich auf und machte klar, dass hier nicht mit einer Niederlage von dannen gezogen werden wollte. Es wurde vorne extrem früh gestört, sodass die Kirchheimer gar kein Spiel aufziehen konnten – Fehlpässe und mehr Ballbesitz für die Grünen war die Folge von diesem Konter-Gegen-Freiraum-Pressing. Früh merkte der aufmerksame Fan, dass beim KGF diesmal auch die Einstellung einfach passte. Es wurde mit Herz gespielt und einer großen Leidenschaft. So war man in den Zweikämpfen mit dem Kopf nicht beim Rollbraten vom vergangenen Abend, sondern gewann diese auch in großer Zahl. Da die Gegner ihrerseits tief standen konnte der Ball auch nach Belieben verschoben werden und so zeigte der KGF einen wirklich guten Fußball.

 

Die Belohnung blieb vorerst aus, auch wenn man immer wieder brandgefährlich vor die Bude kam, doch dann zeigte Andi Hörsch, warum er so eminent wichtig für den KGF ist. Eigentlich als 6er vom Coachgespann Pöhler-Bitri aufgestellt, zeigte er seinen Torriecher, denn nach einem Freistoß konnte er nach allgemeiner Verwirrung im 16er die Kugel schnappen und cool einschieben. Dieses Tor war in dieser Phase extrem wichtig, und macht Andi so unverzichtbar für den KGF – starkes Ding!

 

In der ersten Hälfte der zweiten Hälfte der ersten Hälfte ließ der KGF dann etwas nach und gewährte den Kirchheimern den ein oder anderen Spielzug und es passierte auch nicht mehr viel, bis zum sechsundachtzigsten/neunzigstel der ersten Hälfte. Da nahm Felix Pöhler den Ball und schlenzte ihn nach einer Ecke absolut passgenau (zumindest nach Zimmermannsmaß) auf das Kreuzeck. Der Ball fliegt und fliegt und fliegt, der Torwart kuckt und kuckt und kuckt und ist schon geschlagen, geschlagen, geschlagen, als wie aus dem Nichts ein Verteidiger der Gegner auf der Linie steht (Galileo Mystery wurde darauf angesetzt, warum er da stand) und den Ball noch herausköpft. Schade, dass hier nicht das 2:0 zu Buche stand und so ging es halt mit einem 1:0 in die Pause.

 

Die zweite Halbzeit begann so gar nicht regenbogenmäßig, denn die Kirchheimer zogen ihr Ass aus dem Ärmel: Oli. Oli hat mehr Geheimratsecken, als die beiden BärtigenBeiszangenBrüder zusammen, (er hat ne Glatze) und ist die Spielerfahrung der Gastgeber. Das Spiel wandelte sich also gleich, denn dieser Oli spielte von hinten die Pässe sauber heraus, sodass nun permanent Druck auf die Abwehr des KGF ausgeübt wurde. Der Schwabe sagt zwar, dass ed bruddlat gnuag globt isch, aber die ersten zwei Drittel der letzten Beiden Viertel waren absolut überragend. Es passierte etwas, was man nicht so oft sieht: Es wurde nicht eingebrochen, man wurde nicht überrannt, man hielt einfach dagegen und dies souverän. Maßgeblich verantwortlich hierfür war die Innenverteidigung, bestehend aus Andi Schuon und Marc Jetter. Der Coach hat gleich erkannt, dass man es schaffen muss, diesen Marc Jetter an den KGF zu binden. Auf den Außenpositionen verteidigten Martin Bananenwitt Mangold und Simon Leifick, bzw Theo Riedel. An diesem Abwehrbollwerk mit nicht wenigen überragenden Rettungstaten bissen sich die Gegner wahrlich die Zähne aus.

 

Um das Spiel noch perfekt zu machen, dann die 83. Minute. Nochmal zur Erinnerung: Es steht 1:0 für den KGF und die Kirchheimer drängen, um den Ausgleich zu erzielen. Dann passiert folgender Lehrbuchspielzug (glaub ein/zwölftel kann man auf Alt-Coach Traugotts Kappe schreiben): Abstoß – Verlängerung per Kopf von Martin auf Markus Kröner. Markus setzt sich gegen den Verteidiger durch, läuft an dem Torwart vorbei, wird dabei tangiert, sodass so manch ein Timo Werner den Elfmeter herausgeholt hätten, läuft weiter, schießt aus einem gefühlten 7° Winkel den Ball ins Tor. Name für so etwas: Genickschuss. Markus, du hast dich selber für 14 gelaufene Kilometer, viele gewonnene Zweikämpfe und Aktionen und ein absolut überragendes Spiel selber belohnt, bollaguat!  

 

Die Piermontkirsche auf diesen Fußballschwarzwälder setzte dann abermals Andi Hörsch, der nach feinem Zuspiel von Felix Pöhler ca. vier Minuten später zum 3:0 einnetzen konnte. Es wurde zwar Abseits reklamiert, jedoch war der Treffer regulär. An dieser Stelle sei noch zu sagen: Es wurde selten so fair gespielt wie an diesem Sonntag, vielen Dank an die Kirchheimer Spieler!

 

Die Bilanz von diesem Spiel:

 

Alles in allem ein auch in dieser Höhe gerechtfertigter Sieg. Wenn man an diese Leistung anknüpft, so ist laut Fake-News-Manager alles drin. Auch vom Aufstieg war die Rede. Hinten die Abwehr wahnsinnig gut, die Tore genau zur richtigen Zeit und das wichtigste: Man hat mit Herz und Leidenschaft gespielt und es hat einfach Spaß gemacht zuzuschauen. Weiter so, Jungs!

 

 

 

 

Um den Rätselwütigen Lesern des Bouleverad-Käseblattes vom KGF gerecht zu werden, hier ein Rätsel-Gewinnspiel: Dem Gewinner winkt eine kostenlose Reise im Wanetrain zum Whateverest.

 

 

 

1.       Wie viele Zimmermänner standen am Sonntag auf dem Platz?

 

2.       Wann stand Felix Pöhler das letzte Mal 90 Minuten auf dem Platz?

 

3.       Zum wievielften Male spielte unser Käpt’n Felix Kröner links außen?

 

4.       Wer wurde von Managerlegende Thomas Mangold beim Warmmachen getunnelt?

 

5.       Wer hat keinen Insassenaufprallschutz?

 

6.       Wann ist das nächste Spiel des KGF und gegen wen?

 

 

 

Auflösung (von hinten nach vorne zu lesen)

 

1.       Ledeir oehT dnu dlognaM saiboT ,iewZ

 

2.       4002.01.61

 

3.       lam etsre saD

 

4.       retteJ craM

 

5.       ztuL nitraM rotsaP

 

6.       7102.11.40 - latnroK

 

 

 

Unsere grünen Helden vom Sonntag
Unsere grünen Helden vom Sonntag