Zwischen Tüll und Tränen

 

Oder eher zwischen Euphorie und Bruddla?

 

Diese Frage stellten sich die Heimfans nach dem letzten Spiel des KGF in der Hinrunde 2017/2018. „Warum?“  fragt sich der Leser dieses Käseblattes vielleicht? Der Antwort wird im Folgenden noch auf den Grund gegangen. Doch um den situativen Rahmen in dieser prekären, ja gar eskalativen Momentaufnahme des Kosmos mit seiner ganzen dreikommasechsdimensionalen äquivalent stark progressiv ansteigenden Tri-Sumaren jedoch nicht-lukrativ Wechselseitigen Wirkung in sich einsaugen zu können, wäre folgendes am vergangenen Samstag die einzig richtige Option gewesen: „Jetzt äss erscht mol a Wurscht!“ Denn genau diese gab es an diesem kalten Novembertag das erste Mal zu erwerben: Manager Thomas Mangold konnte mit einer Slow-Food-Würstchenkette einen Vertrag unterzeichnen und somit wird der kulinarische Teil von nun an nie mehr vermisst werden, wenn es wieder heißt: „Auf ins Waldstadion zum Heimspiel vom KGF“.

 

Jetzt aber genug der Fisimatenten, kommen wir zum sportlichen Teil, schließlich hat man als Boulevard-Blatt ja einen journalistischen Auftrag zu erledigen. Am Samstag war, wie schon angeklungen, das letzte Spiel der Hinrunde für den KGF zu bestreiten. Der Gegner hieß Korntal und ob es eine reife Ernte für die Jungs in Grün geben würde, darauf waren alle gespannt, denn die Aufsteiger haben im letzten Jahr eine beispiellose Saison hingelegt: 38:3 das Torverhältnis, diese Dominanz erinnert stark an den KGF zu Zeiten unter Coach Traugott. Jaja, die gute alte Zeit.

 

Doch durch den letzten Erfolg, bei dem man eine gute Mannschaftsleistung hervorbrachte, wussten die Feldstetter, dass sie sich nicht zu verstecken brauchten und so startete man auch in die Partie. Es war ein Schlagabtausch auf Augenhöhe, schnell wurde klar, dass die Stärke der Korntaler in dem Kontern liegt, konnten sie doch den Ball geschickt in die Spitzen spielen und hatten größtenteils die Lufthoheit. Doch die Abwehr des KGF, bestehend aus dem rumänischen Linksfuß Bene, dem inneren Abwehrriegel Andi Schuon und Marc Jetter und dem fießelnden Markus Monkey Fromhold ließ wenig durch, sodass der Keeper Philipp Schneider wenig zu tun bekam. Ganz im Gegensatz zu seinem Pendant, lief doch die Offensive der Älbler immer und immer wieder an, um ein Tor zu erzielen. Man kam auch immer wieder zu guten Chancen, doch belohnt wurde die Arbeit erst durch Felix Pöhler, der eine Unstimmigkeit zwischen Defensive und Torwart ausnutzte und den Ball nach einem Konter mittels eines Lupfers in das Tor hebeln konnte.

 

Des Jubels Zeit jedoch war nur von kurzer Dauer, denn die Korntaler setzten fast im Anschluss den Ausgleichstreffer zum 1:1. Vorausgegangen war ein wirklich gut gespielter Angriff, bei dem am Ende ein Abschluss stand, den der Neon-Torwart (bestehend aus pinken Schuhen und gelbem Langarm-Trikot) Philipp Schneider nicht zu vereiteln wusste, da der Schuss einfach zu gut platziert war. Gegen Ende der ersten Halbzeit dann ließ auch die Konzentration etwas nach und so konnte man die Gäste nicht mehr genügend unter Druck setzen, um nochmals in Führung zu gehen.

 

Die zweite Halbzeit dann erwarteten alle Zuschauer und insbesondere die Ultra-Abteilung gespannt. Die Ultra-Abteilung J³, bestehend aus Joni&Joni&Joshi, übrigens das erste Mal in geballter Stimmungskraft anwesend, spielte nämlich Mäusle und hörte Felix Pöhler prophezeihen, in diesem Spiel zwei Tore zu schießen. Die Spannung war nun also groß. Würde er tatsächlich wie ein Pöhler aus der Asche aufsteigen und sein 2. Tor schießen? Auf jeden Fall wurde mächtig Stimmung gemacht -> Der Support stimmt!

 

Der KGF, anfangs noch unverändert machte gleich klar, dass hier nur ein Sieg gewollt war und so wurde gleich Druck aufgebaut. Eine neu erworbene Fähigkeit wurde nun unter Beweis gestellt: Dem Gegner mittels eiskalter Kaltschnäuzigkeit sofort die Türe vor der Nase zuzuknallen und jeglicher Hoffnung und Spielfreude zu berauben. Das sah folgendermaßen aus: Um die 50. Minute herum spielte der wieder einmal bärenstark agierende Markus Kröner einen Pass auf Marco Anhorn, der dann, man sollte es nicht für möglich halten, tatsächlich einnetzte. Und jetzt der Clou: Unmittelbar darauf ein tödlicher Pass auf Felix Pöhler und was macht er? Jep, er macht sein 2. Tor. Die Ränge eskalierten, Gummigeschosse flogen und auch ein Flitzer wurde gesehen, doch Ehrenvorsitzender Johannes Schneider konnte die Mengen beruhigen und so wurde das Spiel fortgesetzt.

 

Was nun folgte trieb dem Sportsmann dann doch ein kleines Tränchen in die Augen, denn die Partie wurde nun mehr und mehr von einer Bruddlerei durchtränkt, sodass aus vielen kleinen Aktionen Diskussionsrunden mit dem Schiedsrichter wurden. Der Schiedsrichter Jonathan Shriram, souverän pfeifend wie gewohnt, hatte sich viel anzuhören, doch letzten Endes schadeten sich die Korntaler nur selber, denn es entstand kein wirklicher Spielfluss mehr. Die fehlende spielerische Kompetenz, welche doch am Anfang da war, wurde leider durch Lamentieren am Schiedsrichter zu vertuschen versucht und so gab es außer ein paar Aktionen der Feldstetter, welche durchaus noch hätten erhöhen können, nicht mehr viel Berichtens wertes in der zweiten Hälfte. Somit stand ein absolut verdienter Sieg am Ende auf der Anzeigetafel. Ob die erste Herbstmeisterschaft der Vereinsgeschichte noch drin ist, das ist abhängig von dem Mönsheimern, welche noch ein Spiel gegen Kirchheim zu führen haben.

 

Der Fokus richtet sich jetzt jedoch auf die Weihnachtsfeier, bei der es Einiges zu besprechen geben wird, darunter die Frage, ob ein gemeinsames Nutella-Essen vor jeder Trainingseinheit Pflicht werden soll oder nicht. Da die rasende Reporterin Carla Columna einen Scheiß gegen die Berichterstattung hier ist, werden natürlich alle auf dem Laufenden gehalten.

 

Zum Abschluss noch ein Statistik-Block für die Mathematik-Liebhaber:

 

-          In der Hinrunde standen 21 Spieler in sechs verschiedenen Spielen auf dem Platz

 

-          Hiervon waren 4 verschiedene Torhüter – keine Ahnung wie man denen allen Gehalt bezahlen kann

 

-          Im Jahr 2017 verlor der KGF kein einziges Liga-Pflichtspiel, welches ausgetragen wurde.

 

-          Benny Bäuerle brachte in Erfahrung, dass es den KGF seit nunmehr acht Jahren gibt – wir gratulieren bereits vorträglich zum 25-jährigen Jubiläum im Jahr 2034