Nochmal mit einem blauen Auge davongekommen

 

Der April, der macht was er will. Dieses altbekannte Sprichwort bewahrheitete sich am vergangenen Sonntag dann doch sehr. Es war der 22. April und als das Spiel von Manager-Abwehrskapitän Andreas Schuon ausgemacht wurde, konnte keiner damit ahnen, dass man bei hochsommerlichen Temperaturen gegen das Leder treten würde. 28° und Schnee (nicht) waren also die Bedingungen, bei denen die Jungs vom KGF nach Mönsheim fuhren. Wieder auf demselben Platz, bei dem letztes Jahr Legenden geschrieben wurden (wir berichteten). Für alle, die die Erinnerung nicht mehr in ihrem Hirnkasten finden, eine kleine Auffrischung: Thomas Mangold, jener legendäre Thomas Mangold, welcher gerade in beim Hermann in seiner Stadt in Rumänien seine Fußballkünste auffrischt, schoss damals beim 9:1 Auswärts-Kantersieg nicht nur sein erstes, auch nicht sein zweites, sondern gleich seine ersten drei Tore für den KGF in einem lupenreinen Hattrick. Um eventuell einen solchen Sieg zu wiederholen, dafür war man ausgerückt.

 

Doch die Partie begann sehr ernüchternd, denn nach einem kurzen Mittagsschlaf der Abwehr konnte ein Mönsheimer die Kugel an sich reißen und prompt zum 1:0 einschieben. Der debütierende (der KGF hat ja fast nur debütierende Torwarts) Matthias Joswig war hier chancenlos.

 

Doch „mit dem Herz in der Hand und der Leidenschaft im Bein“ (Zitat Elon Musk) war der KGF nicht wie vor den Kopf gestoßen, sondern wie entfesselt. Denn nun war der Bär gereizt und der Gegenschlag folgte auf dem Fuße. Und zwar auf dem von Felix Pöhler. Dieser konnte seine Gepard-ähnliche Beschleunigung nutzen und nach feinem Zuspiel in die Spitze den Ausgleich erzielen. Bei offenem Schlagabtausch nun zeigte Andi Hörsch wieder einmal seine Qualitäten. Er netzte ein zum 2:1. Der KGF spielte in dieser Phase nun wirklich sehenswerten Fußball, das Mittelfeld wurde komplett dominiert und die Seiten wurden wirklich fein verlagert, sodass dem Gegner das ein oder andere Mal regelrecht schwummrig wurde. Doch wohl dem, der einen Andi Hörsch hat, denn dieser konnte einem Verteidiger den Ball abluchsen und dann über den Torwart chippen (Fachjargon): 3:1. Mann war der wichtig.

 

Auch rotationstechnisch hatte die erste Hälfte einiges zu bieten, denn nach Verletzung von Felix Kröner (Besserungswünsche begleiten diesen Satz) musste in der Abwehr umgestellt werden. Auch den anderen Kröner auf dem Feld erwischte es übel. Markus bekam den Ball aus kürzester Distanz an den Möckel, musste infolgedessen ausgewechselt werden. Der universell einsetzbare Witt kam nun in die Partie. Das Spiel verlor ein wenig an Qualität, jedoch wurden immer wieder schöne Diagonalbälle geschlagen, auf der die Außenpositionen um Felix Pöhler und Markus Fromhold den Gegner das ein ums andere Mal gründlich vernaschen konnten.

 

In der zweiten Hälfte dann bot sich ein anderes Bild der Partie. Der KGF dominierte nun nach allen Regeln der Kunst. Vielleicht daran gelegen, dass die Mönsheimer viele lange Bälle schlugen, vielleicht daran gelegen, dass die Abwehr um Steffen Hinz und Andreas Schuon absolut gar nichts mehr zuließ, vielleicht daran gelegen, dass Helge Schneider jetzt Suaheli spricht? Man weiß es nicht, man kann es nur erahnen… Auf jeden Fall schoss wieder einmal Andreas Hörsch ein Tor. Nach graziöser Verlagerung auf Markus Fromhold konnte dieser eine butterharte Bananenflanke auf selbigen schlenzen, welche dieser im Tor versenkte: 4:1. Das 5:1 folgte dann ca. e=mc² Minuten später, als Marco Anhorn, nun im Sturm herumlaufend, einen Zuckerpass von Jonathan Shriram (wieder überragende Partie) nur noch einzuschieben brauchte. Ein absoluter Kracher von Tobias Mangold alias Schulze, welcher im Kreuzeck gelandet wäre, konnte der Mönsheimer Schlussmann abwehren. Den Topf auf den Deckel setze dann Jonathan Shriram, welcher sich für seine starke Leistung selber belohnte und das 6:1 per Distanzschuss erzielte.

 

Das Trainerteam um Andreas Schuon und Felix Pöhler dürfte schwer zufrieden sein, denn auch durch verletzungsbedingte Rotationen hatte man den Gegner komplett in der Hand und dieser Sieg, auch in dieser Höhe, war absolut verdient. Der KGF springt somit an die Tabellenspitze und schnuppert Höhenluft. Aber auch zu Recht, wirklich alle Spieler zeigten bei diesen doch anstrengenden Temperaturen, wie gut sie Fußball spielen können und riefen ihre Leistung ab. So, genug Zucker in den eigenen Arsch geblasen.

 

Ausblick: Am ersten Mai die Partie gegen Bernloch, Spielstätte von Samuel Löffler. Die Ultras laufen bereits heiß und erste Bulldog-Korsos nach einem Sieg in die Stadtmitte wurden angekündigt.

 

 

Doch nun die große Gretchenfrage: Wie geht es Markus Kröner? Na ja, er ist mit einem blauen Auge davongekommen.