A Gschmäckle

 

Das hatte das letzte Spiel des KGF am vergangenen Samstag in Korntal. Die Auswärtspartie sollte die letzte in dieser Saison sein und man konnte auch ohne Druck die Gäste besuchen, konnte man ja schon am letzten Spiel den Aufstieg perfekt machen (wir berichteten).

 

Das Wetter war auch mal wieder wirklich passend, gschmagge Temperaturen, a Lüftle und a gmähtes Wiesle fanden sich vor. Angesichts der vielen Autos, mit denen die Feldstetter anreisten, konnte man fast meinen, sie wären verstritten, doch die Ursache war eine viel Einfachere: Der Sprit ist momentan günstig und so dachte jeder, er tut den verarmten Ölkonzernen etwas Gutes. Ein bekannter Krieger aus Gallien mit herrlichen roten Zöpfen, Paulanerspoiler und SchnØrres würde hier sagen: Die spinnen, die Feldstetter.

 

Doch nun zum Spiel: Aufgrund der Abstinenz der bewährten Innenverteidigung warteten hier Steffen Hinz und Christian Mack auf. Doch jene hatten dann auch alle Hände voll zu tun, denn die KGFler kamen gar nicht in die Partie. Dies hatte ihren Ursprung auch an der sehr starken körperlichen Präsenz der Hausherren. Diese war wohl motiviert von ihrem Ziel, denn bei einem Sieg steht den Korntalern ebenfalls der Einzug in die zweite Eichenkreuz-Liga bevor. So war also höchste Alarmbereitschaft in der Hälfte der grünen Recken und man konnte froh sein, dass Fortuna ab und an ihre Hand im Spiel hielt und kein Tor fallen wollte. Das überharte Einsteigen forderte dann aber nur allzu schnell ein Opfer: Jonathan Shriram, welcher als einziger im Mittelfeld dagegenhielt und Akzente setzte, wurde umgesenst, sodass an ein Weiterspielen im Besten Falle nicht zu denken war. Erste Befürchtungen eines gebrochenen Fußes konnten dann aber zum Glück als Trugschluss entlarvt werden, doch wer diese Grätsche gesehen hat, dem tat Joni wirklich leid. Weniger Glück hatte dann Andi Hörsch, welcher nur ein paar Minuten später vom selben Spieler von den Beinen geholt wurde. Bei ihm konnte jeder Amateur erkennen, dass es sich um etwas Schwerwiegenderes handeln musste. Besserungswünsche begleiten euch beide natürlich an dieser Stelle. Die beiden wurden dann von Felix Locke Pöhler, sowie von Tobias Schulze Mangold vertreten. Dass weitere adäquate Wechslungen ausgeschlossen waren, lag auf der Hand, denn man war nur mit zwei Auswechselspielern angereist und somit war niemand mehr da, den man hätte einwechseln können. Der Verlust dieser Leistungsträger machte sich natürlich bemerkbar, vor allem in den Köpfen der Spieler, denn Felix und Tobias machten ihre Sache wirklich sehr gut. Dass der Schiedsrichter keine der beiden Aktionen ahndete, war wirklich schade, denn nun schaukelte sich die ganze Sache hoch und der Frust der Feldstetter war natürlich nachvollziehbar. Zu allem Überfluss konnte ein Korntaler dann auch nach einer hervorragenden Einzelaktion den Ball im Netz versenken und man geriet in Rückstand. Mit einem 0:1 ging es also in die Halbzeit.

 

Die zweite Halbzeit bot dann ein anderes Bild, welches vor allem von Steffen Hinz gezeichnet wurde. Er zeigte wieder einmal, dass er einem Spiel seinen Stempel aufdrücken kann, denn nun rückte er auf die defensive Mittelfeldposition vor und verteilte dort die Bälle. Simon Leifick vertrat ihn in der Innenverteidigung. Nun war es ein Spiel auf Augenhöhe. Zum Glück beruhigte sich die Lage auch ein wenig und so war die zweite Hälfte wirklich ein schöneres Fußballspiel. Das 2:0 konnte jedoch weder der wirklich bärenstark schubidubidubi bärenstark haltende Matthias Joswig im Tor vereiteln, noch die gut stehende Innenverteidigung. Schöner Pass auf Außen, Flanke rein und Kopfballtor, da war wenig zu machen.

 

Doch nun galt es, Moral zu zeigen und das geschah auch prompt: Der KGF zeigte, was eine rechte Harke ist. Denn über die rechte Seite sah man viele schöne Spielzüge laufen: Martin Mangold spielt den Ball zu Steffen Hinz. Dieser via no-look-Hackentrick zu Markus Kröner, welcher den Ball per Fallrückzieher wieder zu Steffen spielt. Dann wieder der Ball zu Markus (denke es ist allen klar, aber er hat wieder einen unheimlich hohen Laufaufwand betrieben), dieser spielt den tödlichen Schnittstellenpass zu Felix Pöhler, welcher vor allen anderen zum Ball kommt und an dem Torwart vorbeispitzeln kann. Diese direkte Antwort hatten die Korntaler nicht auf der Rechnung, Verkürzung auf 1:2. Doch bei diesem Spielstand sollte es auch bleiben, denn in der Schlussphase konnte leider kein Tor mehr erzielt werden, weder hanna noch danna.

 

Es stand also die erste Niederlage der Saison (ausgenommen die Absage beim ersten Spiel) auf dem Parkett. Doch diese Niederlage hatte, wie schon gesagt, ein Gschmäckle, denn die spielerischen Taten wurden dunkel überschattet von teils hitzigen Aktionen sowie der Verletzung von zwei Spielern, dies sollte eigentlich nicht passieren bei einem Spiel in der Eichenkreuzliga. Im nächsten Jahr also wird man wieder gegen die Korntaler spielen, hoffentlich dann mit ein wenig mehr Rücksicht aufs Material. Ein Freudenschimmer jedoch blieb: Die rumänische Beteiligung durch Bene Ruopp stieg wieder, denn dieser konnte nach langer Verletzung wieder 90 Minuten durchspielen.

 

Der Fokus gilt jetzt also voll und ganz dem Pokal, welcher auch schon in den Startlöchern steht. Berichten wird der Fanwelt dann allerdings eine andere Redaktion, denn die hiesige geht in den Vorruhestand #zweijahrebeitragzahlenmussreichen

 

Gerüchten zufolge wird der Posten von den Gastschreibern Thomas Mangold und Steffen Hinz übernommen, doch der KGF wäre nicht der KGF, wenn nicht alles möglich wäre. Deswegen wurde ein Shakespeare-Kontest ausgeschrieben: Wer ein Gedicht mit Zeilensprung und Enjabement in der Form eines Sonettes selber schreiben und vortragen kann (mit einer halben Zwiebel in der Gosch), hat den Job. Es winken unbegrenzter Einfluss in Deutschlands Medienlandschaft bei null Zensur, also los!  Einsendeschluss ist der 29.02.2017