Beherzter Auftritt bringt verdienten Lohn

Es ist wieder soweit. Der Waldstadion-Kessel kocht wieder. Das erste Heimspiel in der Saison 2018/2019 für den KGF stand am vergangenen Sonntag an. Bei herrlichem Oktoberwetter und sich bereits verfärbenden Blättern in weingelb und ockerrot bot der Kessel auf dem Waldstadion ein fulminantes Ambiente für die zahlreich erschienenen Fans. Der Gegner war aus Esslingen angereist, letztes Jahr noch in der ersten Liga zu hause. Und die Esslinger brachten ihre Fans mit, was im Laufe der Partie auch zu den wildesten Sprechchor-Wettkämpfen führte. Doch dazu später mehr.

Mit einem gewissen Unbehagen, jedoch sehr motiviert wurde diese Partie erwartet. Der KGF wollte endlich seine Flaute beenden, die Esslinger jedoch hatten auch ihr erstes Spiel verloren und wollten natürlich auch einen 3er mitnehmen.

Doch zu Beginn der Partie gab es noch etwas erfreuliches für die Jungs in Grün-Rot. Grün-Rot deswegen, weil auch der Gegner grüne Trikots sein Eigen nannte und deswegen der KGF auf seine Zweit-Trikots zurückgriff. Wohl dem, der diese einfach überstülpen kann, genial was die Nähabteilung der Älbler hier alles in Petto hat. Doch nun wieder zum Erfreulichen: Ein wichtiger Funktionär der Eichenkreuzliga, welcher nicht namentlich erwähnt werden möchte (oder man einfach keine Ahnung hat, wie er hieß), überreichte Felix Pöhler die Siegprämie für die beste Mannschaft des letzten Jahres, sage und schreibe 30 Millionen Mikrocent – da wird sich Schatzmeister Markus Fromhold die Hände reiben – was man damit nicht alles anstellen kann. Doch damit nicht genug: Auch der beste Stürmer der Liga befindet sich in den Reihen des KGF: Unser sagenumwobener Andi, längst schon zum besten Stürmer des KGF aller Zeiten aufgestiegen, konnte sich im letzten Jahr die Torjägerkoryphäe sichern. Diese wurde dann auch überreicht.

Nun aber zum Spiel. Mit Bestbesetzung legten die KGFler gleich mutig los und das Bild der ersten Hälfte kann man ungefähr so beschreiben: Man störte extrem früh und setzte so die gegnerische Abwehr unter gehörigen Druck. Sollte es den Heggascheißern (allgemeine Bezeichnung von Autofahrern mit dem amtlichen Kennzeichen „ES“, anm. d. Red) aber doch gelungen sein, in das Mittelfeld vorzudringen, so war dort der bärenstarke Nikolai Mayer und der schon im Einsatz gewesene Louis Straub (übrigens ein waschechter Feldstetter) zur Stelle und ließen wenig zu.

So bot sich ein deutliches Übergewicht von Seiten des KGF dar. Diese Übergewicht konnte dann auch von DFB (Daniel Finkbohner), neu in die Startelf nominiert, ausgenutzt werden, als er nach einem Ballgewinn auf Höhe des gegnerischen 16-Meter-Raumes nur noch draufzuhauen brauchte und somit die 1:0 Führung erzielen konnte.

Doch leider war der KGF heute selber sein größter Gegner, denn wie aus dem Nichts konnte nach etwas unglücklicher Kopfballabwehr ein Esslinger Stürmer den Ball herrlich Volley in ein Eck ballern, sodass Keeper Schulze machtlos war und der Ausgleich zu Buche stand.

Nach einer nun wirklich herrlichen Kombination konnte Markus Kröner seine Kaltschnäuzigkeit toll zur Schau stellen, als er nach überragender Kombination allein vor dem Torwart stand und das tat, was er so gerne tut: Einen Tunnel schieben. Der Abschluss einer herrlichen Ballstaffette über Rechtsaußen war also die 2:1 Führung. Mit dieser ging es dann auch in die Pause.

Personell unverändert wurde die zweite Halbzeit begonnen. Die Stimmung im Stadion war eskalativ, doch das deutliche Übergewicht im Sprechchor war natürlich auf Seiten der Hausherren, welche gesanglich angeführt durch Joni Sava (übrigens herrlicher Bart dieser Typ) die mitgereisten Fans bei Weitem übertönten.

Ein bisschen aufgeheizt wurde dies durch ein klares Abseitstor der Esslinger, welches leider gegeben wurde. Doch diese Entscheidung konnte der neutrale Beobachter verschmerzen, war in der ersten Hälfte ein Tor der Gäste aberkannt worden, welches wirklich knifflig war. Ärgerlich war es trotzdem, der Spielstand nun 2:2.

Doch der KGF zeigte auch hier wieder Moral, denn nach einem super Spielzug über links und bananenscharfer Hereingabe flutschte die Kugel durch den gesamten 16er, an dessen Ende der überall spielende Nikolai Mayer die Möhre ins Eck donnerte und somit den KGF wieder in Führung brachte.

Doch wieder war man es selber, der das Spiel spannend machte, denn nach wirklich unglücklichem Anschießen unseres Abwehrboliden Marc Jetter landete der Ball im eigenen Tor – erst kein Glück und dann auch noch Pech dazu, manchmal läuft es echt bitter.

Ein Glück konnte man diesen Satz nicht über das gesamte Spiel stellen, denn die bald darauffolgende erneute Führung zum 4:3 wurde dem KGF quasi geschenkt. Andi Hörsch, tat das, was einfach nicht lassen konnte: Er knipst wieder. Diesmal vielleicht durch die Mithilfe des gegnerischen Torwarts, welcher einen haltbaren Freistoß eben nicht hielt, doch das ist ja mal völlig schnuppe.

In der Schlussphase nun war die Partie zwar offen, doch der KGF hätte noch gut und gerne das ein oder andere Tor erzielen können. Mitmischen durften nun noch Theo Burkhardt, Benjamin Bäuerle, Simon Leifick und Marco Anhorn.

Als der Abpfiff dann ertönte war man dann aber doch froh, dass man diese drei Punkte nicht mehr hergeschenkt hat.

Fazit: Ein wunderschöner Fußballmittag mit 4-maliger Führung der Älbler war sehr unterhaltsam und zeigte eindrücklich, dass man durchaus in der Lage ist, auch in der zweiten Liga mitzuspielen, denn man war die deutlich bessere Mannschaft und an anderen Tagen kann man an so einem Spiel den Gegner auch mit 5:1 klatschen und zum „bamba end hegga schicken“.

Sehr positiv hervorzuheben an jener Stelle unser Gast aus Esslingen. Auch nach Abpfiff waren viele sehr nette Gesten zu sehen, ein „hat Spaß gemacht, gegen dich zu spielen“ hört man selten nach einer Niederlage – wirklich großes Kino von euch, vielen Dank für diese Partie!

Ausblick: keine Ahnung

 

kgfpa