Ein guter Kick mit viel Kampf, wenig Zählbarem und einem vergrabenen Schokoriegel

Ein Kommentar von Nikolai Mayer:

 

Der KGF konnte am Sonntag trotz guter Teamleistung den Schwung der letzten Woche nicht mitnehmen und verliert zuhause mit 1:3 gegen konsequente und eiskalte Herrenberger. Das wie erwartet spannende Spiel hielt, was es versprach, wenn auch mit dem besseren Ende für die Gäste.

 

~~~ Vorberichterstattung ~~~

Blühten letzte Sonntag noch die Blümchen rund um den guten alten Ascheplatz am legendären Waldstadion, so musste man diesen Sonntag froh sein, dass der Schnee vom Vortag noch rechtzeitig weggeschmolzen ist. Die Truppe von Coach Pöhler blickte bei der Platzbegehung dennoch selbstbewusst und motiviert auf den etwas feuchten und sandigen Untergrund, was durch den geglückten Rückrundenauftakt beim letzten Heimsieg nicht verwunderlich war. Dennoch gab es vor der Partie einige offene Fragen:

Werden dieses Mal alle Schnürsenkel halten?

Wird es in der Halbzeitpause gelingen exakt 11 Mann in die zweiten 45 Minuten zu schicken? (Es bestand dieses Mal im Gegensatz zu letzter Woche eher die Gefahr, zu wenige Leute aufzubieten, da bereits im Vorfeld des Spiels zwei Spieler eine vorzeitige Auswechslung beantragten)

Wird die umgebaute Abwehrkette ohne den abwesenden Kapitän Steffen den Angriffswellen der Herrenberger standhalten?

Wird Niki (erstmals in seiner Karriere als Innenverteidiger aufgeboten) seinen Schokoriegel während dem Spiel wiederfinden, den er beim Aufwärmen im 16er vergraben hatte? (der Zuckerspiegel muss schließlich aufrechterhalten werden)

 

Fragen über Fragen – doch ein intensives Match sollte Antworten liefern.

 

~~~ Spielverlauf ~~~

 

Die Gäste zeigten von Beginn an, dass sie das Hinspielergebnis (5:1 für Herrenberg) bestätigen wollten und setzten die wieder einmal neu formierte KGF Elf gehörig unter Druck. So kamen sie schon in den ersten Minuten nach frühem Pressing zu Abschlüssen, die aber entweder vom debütierenden Keeper Raphael entschärft wurden, oder am Kasten vorbeisegelten. Doch bereits in der zehnten Minute herrschte kurz Unordnung im KGF Sechzehner und der gegnerische Stürmer schob nach einer präzisen Hereingabe zum 0:1 ein.

 

~~~ Die Antwort ~~~

 

Aufgeweckt vom Gegentreffer zeigte die Pöhler-Elf, dass sie sich das Spiel nicht aus der Hand nehmen lassen wollte. So hatte nicht nur Andi zwei gute Möglichkeiten per Freistoß, sondern es ergab sich nach sauberem Passspiel durchs Mittelfeld schon bald eine Chance für den nach vorne stürmenden Niki, der den Ball aus zehn Metern nur noch ins lange Eck schieben musste. Unter dem Jubel der Heimfans (leider dieses Mal ohne das sonst so treue Ultra-Trio JJJ) fassten die KGFler neuen Mut und kamen mit langen Bällen auf die quirlige Offensivreihe um Jannis, Jonas, Theo und Markus zwar zu Chancen, doch es war wenig Zwingendes dabei.

~~~ Alte Muster ~~~

 

Hatte letzte Woche noch Bene ein „glückliches Händchen“ bewiesen und den Gegnern per gezieltem Stupser einen Strafstoß zum Erhalt des Spannungsbogens geschenkt, so wollten es die Abwehrrecken des KGF auch in Abwesenheit von BR7 nicht lassen und so kam es, dass der sehr gute Schiri auf den Punkt zeigte. Auch die starke Intuition von Keeper Raphael half nichts – er ahnte das Eck, doch zwischen Pfosten und Ball passte höchstens noch ein Schokoriegel. Apropos Schokoriegel… Trotz der vielen Angriffe aufs KGF Tor wurde Niki vom geringen Laufaufwand in der Innenverteidigung derart überrascht, dass er die Ausgrabungen im 16er erst gar nicht forcierte.

 

~~~ Überredungskünstler ~~~

 

Nach weiteren intensiven letzten Minuten in Halbzeit 1 stand Coach Pöhler in der Kabine vor Herausforderungen. Simon (heute Linksverteidiger) hatte einen Termin und musste los, Niki beantragte neben der Verlegung auf die Doppelsechs eine Auswechslung zur 70. Minute und auf der Bank scharrten schon Talente (Jonas ‚Shinji‘ Mangold) und Top-Joker (Thoooomas) mit den Hufen. Als dann auch noch Theo während der Kabinenansprache das Smartphone aus der Tasche zog, sah sich der Coach zu Maßnahmen gezwungen: „Niki, bleibsch bis zum Spielende, dann griegsch n Kaschda!“ – „Theo, Handy in der Kabine koscht an Kaschda.“. Unterm Gelächter der Spieler und kleinlauten Protesten von Theo, erläuterte Überredungskünstler Pöhler den Plan für die zweite Halbzeit und dann gings auch schon weiter.

 

~~~ Bei Herrenberg spielt kein Choupo-Moting ~~~

 

Die Partie nahm sogleich wieder Fahrt auf und so sah sich die Heimmannschaft immer wieder Angriffen über die schnellen Herrenberger Außenspieler ausgesetzt. Zwar konnten die Verteidiger mit Zweikampfhärte dagegenhalten, doch einmal war die Lücke zu groß und nach einem starken Pass überlupfte ein Herrenberger Raphael. Der Ball holperte Richtung Tor und die Feldstetter konnten nur noch hoffen, dass der heraneilende Gästestürmer den Ball in Choupo-Moting-Manier sauber vor der Linie stoppt (wer’s nicht kennt, es lohnt sich: https://www.youtube.com/watch?v=NIQllID_aU0). Doch dem war leider nicht so – 1-3 in der 50. Minute.

 

~~~ Weiter, weiter, immer weiter ~~~

 

Die Schlussoffensive des KGF musste also schon früher gestartet werden und so wurde immer mehr Druck aufgebaut. Spielertrainer Pöhler stellte sich in die Innenverteidigung und schob zusammen mit dem stellvertretenden Kapitän Christi seine Mannschaft immer wieder nach vorne. Dies hatte zwar immer wieder Konter seitens der Gäste zu Folge, die sie aber selten sauber ausspielten. Der Wille war da, Gelegenheiten auch, aber die Ladehemmung der KGF Offensive hielt leider an. So blieb es beim 1:3 und die Herrenberger übernehmen somit Platz 3 in der Tabelle.

 

~~~ Ausblick ~~~

Erstmal Eier suchen, trainieren und dann gilt es am 5.5. Großbottwar zu schlagen, um so die Chancen zu wahren, nochmal oben anzugreifen.

 

-Der KGF wünscht seinen Fans frohe Ostern!-